Ein Festival für Begegnung und Austausch
Anfang September war das landuni-Team beim Überlandfestival 2025 in Görlitz zu Gast. Das Festival bringt jedes Jahr Menschen zusammen, die in ländlichen Regionen Neues wagen – Kulturinitiativen, Vereine, Kommunen, Wissenschaft und Politik. Im Mittelpunkt stehen Vernetzung, Kennenlernen und gegenseitiger Austausch.
Ein Höhepunkt ist dabei die jährliche Prämierung der sogenannten Neulandgewinner:innen.
Wer sind die Neulandgewinner:innen?
Das Programm „Neulandgewinner“ wurde 2011 von der Robert Bosch Stiftung initiiert und wird heute vom Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V. sowie vom Verein Neuland gewinnen e.V. getragen. Es richtet sich an Menschen in ländlichen Regionen Ostdeutschlands, die mit konkreten Projekten Leerstand, Strukturwandel und gesellschaftliche Herausforderungen aufgreifen.
- Gefördert werden Projekte in Dörfern und Kleinstädten bis 50.000 Einwohner.
- Die Teilnehmenden erhalten bis zu 50.000 Euro für zwei Jahre, begleitet durch Beratung, Werkstätten und Vernetzungsformate.
- Zentrales Element ist die Vernetzung: Regionale Treffen, Werkstätten und das jährliche Überlandfestival bringen Engagierte mit Politik, Verwaltung und Wissenschaft zusammen.
Kurz gesagt: Neulandgewinner:innen sind Menschen, die Leerstellen in Möglichkeitsräume verwandeln – und damit zeigen, wie Zukunft im ländlichen Raum gestaltet werden kann.
„Brachland – Ein Stück aus Dahnsdorf“
Schon am Eröffnungsabend des Festivals erlebten wir ein besonderes Beispiel für solches Engagement: das Theaterstück „Brachland“ von Marie Golüke, selbst Neulandgewinnerin.
Das autobiografische Stück erzählt die Geschichte ihres Heimatortes Dahnsdorf in Brandenburg. Ausgangspunkt sind ehemalige LPG-Kuhställe, die nach der Wende leerstanden. Golüke verknüpft persönliche Erlebnisse mit der Ortsgeschichte und zeigt eindrücklich, wie aus Brüchen und Leerräumen neue Visionen entstehen können. Heute baut sie die Ställe zu einem Ort für Kunst und Kultur – dem ARTHOK – um.
Unser Beitrag: Eine Sonderbeilage mit den Festivalbesucher:innen
Die landuni war nicht nur als Gast in Görlitz, sondern gestaltete gemeinsam mit den Festivalbesucher:innen eine Sonderbeilage für die neue Ausgabe der landuni.post.
Dafür luden wir Menschen ein, ihre Eindrücke kreativ festzuhalten:
- Es entstanden Collagen, die persönliche Erlebnisse und Bilder des Festivals sichtbar machten.
- In Interviews und Gesprächen sprachen wir über die Motivation und Erfahrungen einzelner Akteur:innen.
- Wir hielten unsere eigenen Eindrücke aus den besuchten Workshops und Vorträgen fest.
So entstand eine gemeinsame Dokumentation – ein kollektives Erinnerungsstück, das die Vielfalt und Energie des Festivals widerspiegelt.
Fazit
Das Überlandfestival hat uns eindrücklich gezeigt, wie viel Kraft im Austausch liegt. Theater, Gespräche, gemeinsame Kreativarbeit – all das fügte sich für uns zu einem Bild von ländlicher Transformation, das lebendig, vielfältig und mutig ist.
Mit der Sonderbeilage zur landuni.post nehmen wir diese Eindrücke mit nach Drosendorf – und teilen sie mit allen, die neugierig sind, wie Zukunft im ländlichen Raum gelebt und gestaltet werden kann.